Beiträge von Scindero

    Ich glaube man muss hier mal unterscheiden. Ein Firmenwagen ist sicherlich nicht "Gratis" und keiner sagt das es günstig ist, aber es ist halt immer eine Frage der Relation.

    • Für Jemanden dem Autos generell nicht wichtig sind, ein altes Auto fährt was quasi keinen Wert mehr hat (die Anschaffung auch kaum nennenswert war) und außer dem Weg zur Arbeit und zum Einkaufen das Auto nicht bewegt und keine Inspektionen machen lässt außer alle 2 Jahre TÜV, Ölwechsel und alle 4-5 Jahre neue Sommer- und Winterreifen kauft ist ein Dienstwagen sicherlich unwirtschaftlicher.
    • Da der Eigenanteil den Geldwerten Vorteil 1:1 schmälert wirkt sich der Eigenanteil auch Netto deutlich geringer aus, als läge das Fahrzeug im Gesamtbudget - also ohne Eigenanteil.
    • Es ist auch eine Frage der Fahrzeugklasse. Wird mir ein 3er BMW angeboten, ich fahre aber bisher Fiesta kann es sein, dass die Rechnung auch zu Gunsten des Privatfahrzeugs aufgeht. Man muss schon Gleiches mit Gleichem vergleichen sonst bringt es nicht! (Äpfel mit Birnen?!?)

    Vllt. mache ich es mal an einem Beispiel fest (Werte Aus Threaderstellung):


    1. Firmenwagen


    BLP: 68.000 EUR (was schon bewusst sehr hoch ist.)
    Budget: 58.000 EUR (Bruttolistenpreis, damit wir einen Eigenanteil haben.)
    Eigenanteil: 50 EUR (Basis aufgrund der Privaten Nutzung, da das in vielen Verträgen inkludiert sein wird)
    Arbeitsweg: 15 Km
    Leasingrate: 550 EUR (Netto)


    Geldwerter Vorteil für das Fahrzeug: 68.000 EUR x 1% + 68.000 EUR x 0,03% x 15km = 680 EUR + 306 EUR = 986 EUR


    Ermittlung des Eigenanteils:


    Nettowert des Fahrzeugs: 57.143 EUR
    Netto Leasingrate: 550 EUR
    Macht einen Leasingfaktor: 0,96


    Insgesamt befinden wir uns in diesem Beispiel 10.000 EUR über Budget: Das macht einen Eigenanteil von 96 EUR aus. (0,96 x 10.000/100)
    Dazu kommen die 50 EUR aufgrund der privaten Nutzung: Somit ist der Eigenanteil des Beispiels 146 EUR. (Nicht ganz die 150 getroffen, aber OK)


    Somit sinkt der Geldwerte Vorteil auf 840 EUR, die in jedem Fall vom Netto wieder abgezogen werden.


    Haben wir nun ein Gehalt was beide Beitragsbemessungsgrenzen übersteigt (6.700 EUR+) bliebe nur der Spitzensteuersatz 45%. Für Arbeitnehmer die darunter liegen kommt ein deutlich geringerer Steuersatz zum tragen, dafür Sozialversicherung. Das kann die tatsächliche Nettobelastung erhöhen.


    Hieße trotz der höheren Versteuerung stünden trotzdem 840 EUR x 55% = 462 EUR mehr Netto zur Verfügung!
    + 462
    - 840
    - 146 Eigenanteil
    = - 524 EUR an tatsächlichen Nettoverlust


    In diesem Wert sind aber sämtliche Kosten enthalten!


    2. Privatwagen


    Hier würde ich einmal meinen letzten privaten nehmen. Audi A3 2.0 TDI als Jahreswagen gekauft mit 10.000 KM Laufleistung. Also eine ganze Fahrzeugklasse darunter! Gefahren bin ich ca. 2.250 KM im Monat. Selbst gemacht habe ich nichts! Alles in der Werkstatt. Haltedauer waren 5 Jahre.
    Kaufpreis: 24.000 EUR
    Verkaufspreis: 7.500 EUR (mit 156.000 KM)
    Wertverlust waren 16.500 EUR/ 5 Jahre, das entspricht 3.300 EUR pro Jahr, somit 275 EUR im Monat.


    Tankkosten pro Monat: 60 EUR pro Tankfüllung x 3 = 180 EUR
    Vollkasko: 67 EUR pro Monat
    Steuer: 17 EUR pro Monat


    Im Schnitt habe ich jedes Jahr einen neuen Satz Reifen benötigt (Winter/ Sommer im Wechsel) 130,00 EUR pro Rad x 4 = 520 EUR pro Jahr, 43 EUR im Monat
    Zusätzlich Inspektionen und TÜV ca. 600 EUR pro Jahr., 50 EUR im Monat.


    Zähle ich das nun alles zusammen komme ich auf: 275 EUR + 180 EUR + 67 EUR + 17 EUR + 43 EUR + 50 EUR = 632 EUR pro Monat


    Außergewöhnliche/ außerplanmäßige Reparaturen hatte ich nicht. Diese müsste man in dem Fall aber mit einberechnen!


    Der Vorteil des Dienstwagens wäre in diesem Fall 108 EUR gespart! Und dabei ist zu berücksichtigen, dass der 3er doch schon eine ganze andere Liga (Fahrzeugklasse) ist.


    Nagelt mich jetzt nicht auf jeden einzelnen Wert fest. Ich habe das alles aus dem Kopf gemacht und versucht das eingangs genannte Beispiel zu verwenden. Gratis ist ein Dienstwagen nicht, aber bei "normaler" Nutzung und etwas Anspruch an das eigene Fahrzeug ist der Mehrpreis, wenn überhaupt, gering! Hier in dem Beispiel ist es sogar weniger. Ein eventueller Zinsvorteil, da man entweder keinen Kredit aufnehmen muss oder das Geld was man nicht gezahlt hat anlegen kann ist hier noch nicht berücksichtigt.

    Was ich an deinen Kratzern komisch finde ist, dass diese vertikal sind. Die Rollen drehen sich aber seitlich am Fahrzeg weg, somit müssten die Kratzer wenn, doch horizontal sein.