G21 318d Automatikgetriebe und Bremspedal Probleme

  • Hallo

    Wir fahren einen 318d MHEV aus 2021. Es handelt sich um einen Automatik. Vorher hatten wir einen A4 2021 mit DSG Getriebe.


    Das Automatikgetriebe beim G21 erfährt nur Lob, was ich aktuell nicht nachvollziehen kann. Wir haben relativ merkwürdige Probleme, die in jedem Fahrmodus auftreten. Möchte man zum Beispiel abbiegen verringert man die Geschwindigkeit, setzt den Blinker und gibt dann während oder direkt nach dem Abbiegevorgang wieder Gas. Oftmals ist es dann bei unserem Wagen so, dass er wie so einen kleinen Schub gibt. Als wenn man beim Schalter die Kupplung zu schnell rauslassen würde. Die Gasannahme ist also nicht komfortabel, sondern passiert ruckartig. Gleiches Phänomen wenn man in einen Kreisverkehr fährt, das Auto im KV verlangsamt bzw. rollt und man dann beim Verlassen des KV wieder Gas gibt. Auch hier weit entfernt von butterweicher Gasannahme. Hier war beim A4 tatsächlich nichts dergleichen zu spüren.


    Das zweite Probelm, was der Freundliche nicht zuordnen konnte betriift den Bremsvorgang. Verlangsamt man das Fahrzeug fast bis zum Stillstand bzw. bis zum Stillstand hat man oftmals das Gefühl das Bremspedal würde kurz gegen den Fuß drücken und direkt danach fühlt es sich an als würde man kurz ins Leere treten. Ein zweites Phänomen ist, wenn man bei Bremsvorgang bis zum Stillstand das Bremspedal kurz löst und dann wieder drücken möchte. Man also in Etappen runterbremst. Da scheint das Bremspedal manchmal kurz zu hängen. Ist nur der Bruchteil einer Sekunde aber spürbar.


    Start/Stop ist auch so ein Thema. Manchmal spürt und hört man deutlich, wenn der Motor wieder anspringt.


    Alles in allem ist das weit von dem komfortablen Fahren des A4 entfernt. Leider sehr enttäuschend nachdem der G21 und das Zusammenspiel zwischen Motor und Getriebe eigentlich viel Lob bekommt. Vielleicht hat Jemand ähnliche Erfahrungen gemacht.


    Edit:

    Habe das gefunden. Das wäre schon ein Witz, wenn BMW das bis heute nicht auf die Kette bekommen hat.

    Merkwürdiges Verhalten der Bremse bei Neuwagen
    Fahre seit 2500km einen neuen 320d G21 Sport-Automatik mit normaler Bremse, keine M. Mein Problem: sobald ich an Ampel, Kreisel oder vorausfahrendes Fahrzeug h…
    www.motor-talk.de

    Liebe Grüße aus dem Frankenwald!

    Einmal editiert, zuletzt von jR#83 ()

  • Hallo in den Frankenwald,


    die zwei Phänomene klingende jetzt nicht ganz abwegig, nur halt sehr extrem in der Ausprägung bei dir.

    Grundsätzlich ist die Bremssteuerung bei MHEV Fahrzeugen gewöhnungsbedürftig, weil er zum Beispiel durch das Ausschalten des Motors beim Ausrollen auf die Ampel unter 17 km/h die Bremskraftunterstützung ändert. Das merkt man am Fuß mit nem kleinen Impuls. Das kriegt man aber hin, wenn man für sich einen passenden Bremspunkt findet.


    Bei dir klingt es aber extrem, wenn das Pedal gleich hakelt. Das müsste man mal zum Vergleich fahren, ob es anders ist bei deinem Wagen. Vielleicht mal mit einem ähnlichen Modell eine Probefahrt machen, ob es identisch ist oder anders.


    Das andere Thema.

    Der 8Gang Automat ist eine Wandlerautomatik und kein DSG. Daher hast du bei niedrigen Geschwindigkeiten den Wandler und keine direkte Kraftschluss-Verbindung.

    Deine Schilderung klingt so, als würdest du zuerst in den Wandler fahren und beim schließen der Wandlerüberbrückung gibts dann den Ruck.

    Beim Kreisverkehr macht er bei mir den Wandler nicht auf, da fahr ich schnell genug durch. Beim Abbiegen gerade nach rechts geht er bei mir auch in den Wandler. Vielleicht gibst du danach zu schnell ne zu hohe Last drauf oder dein Vorgänger war ein sehr gemütlicher Fahrer und du bist es nicht.

    Das Getriebe adaptiert seine Schaltstrategie an den Gasfuß des Fahrers. Daher sollten auch nicht unterschiedliche Fahrer mit demselben Profil / Schlüssel fahren.


    Das Verhalten müsste sich nach mehreren 100 km auf dich einstellen, wenn du recht gleichmäßig fährst.

    Wie viel bist du schon gefahren und wieviel Kilometer hat er drauf?



    das mit dem Motor Anlassen hab ich noch nicht ganz verstanden.

    Wie meinst das mit dem unterschiedlichen Geräusch beim Starten? Aus dem Stand oder beim Rollen?

  • Zum ersten Absatz:

    Wenn er rollt, der Motor läuft und der Antriebsstrang angekoppelt ist und du in den niedrigen Gängen dann zügig Gas gibst und er dabei zügig Beschleunigt könnte das wirklich an der Drehmomentüberhöhung des Wandlers liegen (Wandlerüberbrückungskupplung offen).

    Das mit dem Kreisverkehr kenn ich, weiß aber nicht ob wir das gleiche meinen: Du fährst in den Kreisverkehr ein, gehst langsam vom Gas und bist generell recht langsam. Da kann es passieren, dass das Fahrzeug den Antriebsstrang abkoppelt und frei "segelt" und wenn du dann beim ausfahren aufs Gas gehst muss er erstmal den Antriebsstrang wieder ankoppeln. Wenn der Motor dabei schon zu viel Drehmoment hat geht das ruckartig.


    Zum zweiten Absatz:

    Das Stichwort ist "Riemenstartergenerator", welcher nach meinem Wissen mit bis zu 8kW verzögern kann. Mit OS8 sieht man in der Power-Anzeige sehr schön, was das Teil gerade so macht und es ist wirklich so, dass die Bremsleistung des RSG bei unterschreiten der Geschwindigkeitsschwelle von 17 km/h schlagartig wegbricht. Intuitiv betätigt man dann das Pedal stärker und dann wird's aber zu viel und der gesamte Bremsvorgang wird unharmonisch. Ich hab festgestellt, dass das von Fahrzeug zu Fahrzeug sehr verschieden sein kann. Gefühlt hat der xDrive hier mit seinen erhöhten Antriebseinflüssen eine positive Wirkung und man merkt das weniger. Je sanfter man bremst, desto mehr fällt es auf. Also bremst du mit "7kW", wobei der RSG 5 liefert und die Betriebsbremse 2 und auf einmal fallen die 5 weg und es verbleiben nur noch 2, dann merkt man es deutlich. Bremst du stark mit 30kW und es fallen dann 8 weg und 22 verbleiben, dann fällt es nicht so auf. Es ist leider normal und einer der Gründe, warum ich überlege auf ein BEV zu wechseln.


    Abschließend:

    Mir geht's wie dir, ich hab mein Auto ohne Probefahrt gekauft, weil ich der Meinung war mit nem BMW 6-Zylinder und den ganzen lobenden Reviews kann man nicht viel falsch machen aber wenn man ruckelfrei und komfortabel bei sanften Beschleunigungskennwerten fahren möchte, dann ist das einfach nichts mehr.

  • dazu hätte ich mal eine Verständnisfrage piwi:


    Belässt das Fahrzeug die Adaption der Fahrweise in dem Modus in dem so gefahren wurde oder überträgt er das auch auf alle anderen Modi ?

    Die Adaption ist ein Kennfeld und ist in allen Fahrmodus identisch.

    Der Unterschied der Fahrmodus sind weitere Kennfelder z.B. für die Schaltgeschwindigkeiten und Schaltpunkte die dann in Summe verrechnet werden. Teilweise durch einfache Multiplikation, aber auch mittels aufwändigeren Potenzrechnungen.


    Die Adaption bleibt also identisch und andere Parameter beeinflussen dann die Fahrmodus.

    Man geht ja davon aus, dass du den Gasfuß nicht direkt anders bewegst, nur weil du ein anderes Programm fährst.

  • Ich hab festgestellt, dass das von Fahrzeug zu Fahrzeug sehr verschieden sein kann.

    Nicht nur von Fahrzeug zu Fahrzeug, sondern sogar von Fall zu Fall, je nachdem, mit welchem Motorschleppmoment gerade verzögert wird. Wenn man vor dem Anhalten in nem hohen Gang war wird auch ned so stark verzögert, als in nem kleinen Gang.


    Im Kreisverkehr dürfte der Motor aber nicht ausgehen bei aktiver Zielführung. Das ist eigentlich ein Abschaltverhinderer. Auskuppeln tut er dagegen schon, was man vermeiden kann, in dem man den Fuß ganz leicht auflegt, damit er zwar ned beschleunigt, aber auch ned abkoppelt.


    Wichtig ist auch, dass das Fahrpedal die ersten paar Prozent vom Pedalweg nicht sofort in eine Last umsetzt. Damit kann man auch steuern, wie viel er rekuperiert. Man braucht aber feine „Füße“.

    Ich merke da nen Unterschied, wenn ich dicke und schwere Schuhe trage im Winter.

  • ...oder den Automatikwählhebel nach links in die Sportgasse zieht und dadurch auch ein abschalten des Motors verhindert wird.

    Das geht natürlich immer. Mit den neueren Modellen ab LCI dann bisserl aufwändiger weil man da ja keinen Hebel in der Mitte mehr hat und das Ziehen am Paddel für mich unpraktisch ist, wenn ich schon im Manöver bin, weil man ja lenkt. 😅


    Oder halt dauerhaft in Modus Sport oder Gasse Sport. :thumbsup:

  • Alles in allem ist das Fahren und Bremsen extrem unharmonisch und in der Stadt beim Stop and Go sogar manchmal gefährlich. Aber andere Hersteller bekommens auch hin. Der A4 war ein MHEV mit 163 PS und DSG Getriebe. Absolut null Probleme in dieser Hinsicht.

  • Also es kann natürlich keiner per Ferndiagnose hier beurteilen, ob bei deinem Auto jetzt was nicht stimmt ... aber die von dir beschriebenen "Probleme" klingen alle sehr merkwürdig. Insbesondere wenn du schreibst, dass Stop&Go gefährlich sein kann, dann frage ich mich was da los ist. Man löst die Bremse und das Auto rollt von alleine an (Auto Hold muss ausgeschaltet sein). Da gibt es auch kein Rucken oder sonst was. Lediglich der Gangwechsel von 1 auf 2 kann - wie in anderen Threads mehrfach bestätigt - etwas ruckartig sein. Und das Bremsen an sich ist auch kein Hexenwerk. Das ist schon gut umgesetzt. Wenn man drauf achtet merkt man natürlich einen kleinen Unterschied. Wobei ich denke, dass da auch viel Einbildung dabei ist. Wenn ich an die Tiefgarageneinfahrt heranfahre, dann segelt er da manchmal hin, je nachdem wie voll der 48V-Akku ist. Bremst es sich anders, als wenn der Motor an ist? Nein.