Schallpegelmessgerät Voltcraft vs. PeakTech

  • Kennt sich hier jemand damit aus? Habe mir mal die beiden Kontrahenten geholt:


    Voltcraft SL-200


    PeakTech P 5055


    Die Geräte sind von den technischen Daten her quasi identisch, beide angeblich Klasse 2. Das Peak ist eine gute Portion größer und hat einen mechanischen Schalter für die Messbereiche. Bei Zimmer"lautstärke" zeigen beide Geräte stark unterschiedliche Pegel an (5-6 dB A unterschied). Das überrascht mich nicht, in der Preisklasse ist da an der unteren Messbereichsgrenze nicht viel zu erwarten. Bei einem sauberen 1 kHz Ton zeigen beide quasi identische Pegel an, Differenz < 1 dB A. Mal kurz hinter dem Auto aufgestellt (Stativ, beide Messspitzen auf gleicher Höhe) ist die Differenz auch klein.IMG_2356.jpg


    Das PeakTech hat eine okay anmutende Textiltasche, während das Voltcraft in einem Plasik-Papp-Koffer aus den 70ern daherkommt.


    Was meint Ihr, welches soll wieder gehen? Ich will damit meine Grail AGA mal messen, vor allem das Fahrgeräusch.

  • Die Polizei Hessen nutzt Geräte von Voltcraft darunter auch das SL200 , einzelne Kontrollgruppen nutzen Geräte von Extech (Flir) und Sauter.


    Das wichtige ist, das diese kalibriert werden gemäß der entsprechenden Norm von einer akkreditierten Stelle, ohne Kalibrierung sind die Dinger genauso viel Wert wie eine App auf dem Handy..


    Die Messung einer Fahrgeräuschmessung wird man privat kaum sicher durchführen können, ohne hier 4 stellig zu investieren:


    Kraftfahrt-Bundesamt - Geräuschemissionen

  • Sind die Messgeräte kalibriert?


    Und kannst du das Fahrgeräusch überhaupt messen?

    Dafür braucht es ja einen sehr speziellen Aufbau und Vorbeifahrt.

    Das Peak verfügt über eine interne Kalibrierschaltung, aber es wird dann kein Ton mit 94 dB auf Mikro geballert wie bei einem externen Kalibrator, insofern weiß ich nicht, wie sinnvoll das ist. Das Voltcraft benötigt einen externen Kalibrator, sowas habe ich nicht. Ich nehme an, die werden bei Auslieferung grundkalibriert? Aber wahrscheinlich ist es schon sinnvoll sich einen Kalibrator zuzulegen.


    Die Fahrgeräuschmessung ist nicht sonderlich kompliziert. Du brauchst eine offene Strecke ohne Bebauung (strengenommen mit genormten Asphaltbelag), 20 m Messstrecke, in der Mitte 7,5 m von der Fahrbahnmitte das Messgerät in 1,2 m Höhe und gibst dann zu Beginn der Messstrecke in D bei 50 km/h Vollstoff. Es geht ja nur um die Abschätzung, ob die Grail völlig daneben liegt oder im Toleranzbereich.

  • Die Polizei Hessen nutzt Geräte von Voltcraft darunter auch das SL200 , einzelne Kontrollgruppen nutzen Geräte von Extech (Flir) und Sauter.

    Wenn die Polizei sich auch mit Klasse 2 Geräten begnügt, ist ja gut. Klasse 1 wäre für eine Feldmessung auch nicht angemessen...

    Die Messung einer Fahrgeräuschmessung wird man privat kaum sicher durchführen können, ohne hier 4 stellig zu investieren:

    Es geht ja nicht um eine exakte Messung zur Eintragung, sondern nur zur Überprüfung. Das ganze Gedöns mit GPS und CAN Bus ist überflüssig, es kommt nur auf den Schalldruckpegel an, der gemessen wird. Man braucht halt ein Sträßchen ohne Bebauung im näheren Umfeld und ohne Verkehrs- oder sonstigen Lärm.

  • Also, das Voltcraft bleibt, weil es zwei Kalibrierschrauben für Hi und Lo hat. Das PeakTech hat nur eine, und natürlich sind Hi und Lo um 0,5 bis 0,8 dB auseinander. Außerdem scheint das Voltcraft auch genauer zu sein, wenn ich auf 94 dB und 114 dB kalibriere sind die Abweichungen geringer als beim PeakTech. Dann mache ich mich mal auf die Such nach einem stillen Sträßchen...