Warum soll die Automobilindustrie nicht auch ein Modell umsetzen, dass in anderen Bereichen sehr gut funktioniert? Sie festigt damit ihre Gewinnmargen und nimmt den Händlern die Preisbildung aus der Hand. Was bleibt, sind kleine Verteilungsspielräume, meistens nicht der Rede wert.
Sollten wir das als Kunden wirklich so toll finden? Es wird ein Marktteilnehmer, der Händler, kaltgestellt, der häufig für den Kaufprozess direkt verantwortlich war und ist. Seine Kalkulation, seine Rendite muss er jetzt ausschließlich daran ausrichten, was für das Werk wichtig ist. Einem abwanderungswilligen Kunden mit einem besonderen Preis entgegen zu kommen, wird in Zukunft wohl nicht mehr so einfach möglich sein.
Ich stelle mir schon vor, dass das Agenturmodell große Einsparungen im Vertrieb bringen kann. Profitieren werden die Hersteller; Händler und Kunden verlieren.
Einerseits bin ich froh, in dieser hochmodernen, technisierten Welt zu leben, die, vor allem bei mechanischen Kfz-Komponenten, ein hohes Maß an Qualität erreicht hat.
Andererseits ängstigen mich die Einschränkungen, die wir dadurch erfahren, in allem, was Individualität und persönliche Freiheit betrifft. Und die Gleichgültigkeit, mit der viele in der Gesellschaft damit umgehen.
Also, warum nicht auch die Möglichkeit des Handelns mit dem Händler vor Ort nehmen? Der kann einem auch gleich die Dinge im Abo verkaufen, die sowieso schon im Auto drin sind!
Persönlich hätte ich nicht erwartet, dass der Umstieg 2019 von der F3x- auf die G2x-Modellreihe eine solche Enttäuschung für mich werden wird. Ob das nächste Auto unter diesen Bedingungen wieder ein BMW-Logo auf der Haube trägt? Ich bin mir nicht mehr so sicher.