Ich habe eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. Zur Zeit verkaufe ich den Strom noch. Mal schauen wie lange noch. Denn...
Ich habe 2 Möglichkeiten, den Strom zum Autofahren zu nutzen:
1) Sonne scheint, Strom geht direkt ins Auto. Ich fahre also für 0 € pro 100 km. (Die Anlage war beim Hauskauf dabei. Amortisation wäre ca. 10'000 € auf 40 Jahre, macht 250 € pro Jahr, bei 15 tkm etwa 1.67 € pro 100 km.)
2) Sonne scheint, Strom geht in Batterie, Auto tankt aus Batterie. Hier muss ich die Batterie und die Photovoltaikanlage amortisieren. Sagen wir ca. 30'000 € auf 40 Jahre, macht 750 € pro Jahr, bei 15 tkm etwa 5 € pro 100 km.
Hierbei übersiehst Du aber, dass Dir der Verkaufserlös flöten geht. Also tankst Du nicht für 0 €.
Ich habe auch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und verkaufe den Strom derzeit für knapp 50 Cent netto. Die Anlage ist aus dem Jahr 2007, ich bekomme diesen Preis daher noch bis September 2027. Danach dürfte es tatsächlich deutlich besser sein, ein E-Auto damit zu betanken, als den Strom für wenige Cent verschleudern zu müssen. Problem: Wenn die Anlage Strom liefert (tagsüber), bin weder ich noch meine Frau zu Hause, und damit sind auch die Autos unterwegs. Der Umweg über eine Batterie im Haus ist natürlich ungünstig, da erscheint es sinnvoller, den gespeicherten Strom direkt im Haus zu verbrauchen.
Und was Du nicht vergessen darfst: Die meisten hier leben in Deutschland. D.h., ich gehe fest davon aus, dass ab einem gewissen Grad der Elektrifizierung der Kfz eine Art Mineralölsteuer für Strom erhoben wird, der mit Fahrzeugen verfahren wird. Die Mineralölsteuer ist im Haushalt ein riesiger Posten, dessen Schwund durch mehr E-Autos natürlich irgendwie kompensiert werden muss. Und wer glaubt, dass der Staat mittelfristig nicht den Strom für E-Autos besteuern wird, träumt noch einer besseren Welt. Auch und gerade die Grünen würden eine solche Steuer vermutlich lieber heute als morgen einführen (sagen es derzeit natürlich nicht, um ihre Kernklientel, die wohlhabenden Städter nicht zu verschrecken), wollen die den Individualverkehr, soweit er nicht auf dem Fahrrad stattfindet, am liebsten ganz verbieten.
Um mal wieder die Kurve zurück zum i4 zu bekommen: Das Auto wird wohl tatsächlich keine 30 Jahre alt werden, ohne dass da größere Arbeiten dran gemacht werden müssten. Aber mal realistisch betrachtet: Das gilt doch für einen G20/21 genauso. Hier wie da wird wohl irgendwann die Elektronik den Geist aufgeben und wenn das Ding 20 Jahre ist bekommt man z.B. Motorsteuergeräte entweder gar nicht mehr oder sie werden in Gold aufgewogen. Die Zeiten von Autos, die der Dorfschmied mit dem Vorschlaghammer reparieren konnte, waren schon vor längerer Zeit vorbei. Das Autos keine Jahrzehnte mehr halten, hat mit dem gehäuften Erscheinen von E-Autos nun so gar nichts zu tun.
Bei denen ist halt nur ein defekter Akku derzeit schnell ein Grund für einen wirtschaftlichen Totalschaden, allerdings gehe ich davon aus, dass sich da im Laufe der nächsten Jahre noch ganz viel tun wird.
Mir würde ein i4 schon gefallen, und in mein Fahrprofil passt der absolut, selbst wenn er im Winter mit abgenudeltem Akku nur 250 km schafft. Ich werde sowas also in drei Jahren ganz sicher in die engere Wahl ziehen. Den Innenraum müsste ich mir erst im Original angucken, bevor ich dazu eine Aussage treffen möchte.