Ich pflege meine Ledersitze 6 Monate nach Neuwagenkauf das erste mal. Danach alle 3-4 Monate je nach Zeit und Laune.
Lederpflege
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Brauche euren Rat:
Bei meinem M340i (07/2021 mit ca. 50'000km) sieht das Leder trotz regelmässiger und guter Pflege schon sehr abgenutzt aus.
Mein "Freundlicher" sagt nur: Normale Abnutzung & zu wenig Pflege!
In meinen Vorgängerfahrzeugen sahen die Sitze nach 100'000km noch aus wie neu (auch Nappaleder, sogar hell!).
Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht? Was würdet ihr empfehlen?
Vorne links kommt davon, wenn man sich beim reinsetzen und aussteigen zu stark auf die Seitenwange knallt ... das kann man umgehen, wenn man vorsichtiger einsteigt/aussteigt.
War auch beim E46 ein typisches Problem bei den Alcantarasitzen, dass die Wangen durchgescheuert waren. Hier kommt es gar nicht auf die Kilometerleistung an, sondern wie oft (und wie) man ein und ausgestiegen ist.
Hinten links/rechts ist aber schon heftig ... da kann ich leider nichts dazu sagen, da bei mir hinten fast nie jemand sitzt. Ich würde aber auch sagen, dass diese Stellen sehr sehr sehr in Anspruch genommen wurden.
VG
Christoph
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Brauche euren Rat:
Bei meinem M340i (07/2021 mit ca. 50'000km) sieht das Leder trotz regelmässiger und guter Pflege schon sehr abgenutzt aus.
Mein "Freundlicher" sagt nur: Normale Abnutzung & zu wenig Pflege!
In meinen Vorgängerfahrzeugen sahen die Sitze nach 100'000km noch aus wie neu (auch Nappaleder, sogar hell!).
Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht? Was würdet ihr empfehlen?
Wie "pflegst" du denn, also mit welchen Mitteln und wie verarbeitest du das Ganze?
Grundsätzlich sollte man bei Leder unterscheiden zwischen
Reinigen - ist klar
Pflegen - erhält langfristig die Eigenschaften des Leders
Schützen - schützt das Leder vor äußeren Einflüssen, in erster Linie Abrieb
DIE führende Adresse was das Thema Leder angeht ist das Lederzentrum mit seiner Marke "COLOURLOCK" (wurde vor kurzem durch einen der größten Marktteilnehmer im internationalen Fahrzeugchemie-Bereich, Koch-Chemie, übernommen). Die haben in den letzten 20 Jahren ein eindrucksvolles aber sinnvolles (sind ja nicht Chemical Guys...) Portfolio an Produkten aufgebaut.
Man sollte auch wissen: Leder ist nicht gleich Leder. Da gibt es bei der BMW im 3er auf der einen Seite Vernasca. Das ist ein geprägtes, korrigiertes, stark zugerichtetes Leder. Heißt: Dort wird unter hohem Druck und mit Termperatur das Leder gewalzt. Auf der Walze befindet sich das Ebenbild einer fehlerfreien Narbung. Daher geprägt und korrigiert, weil von der ursprünglichen Narbung nichts mehr übrig bleibt. Gleichermaßen büßt das Leder dabei aber auch wichtige Eigenschaften ein, Geschmeidigkeit und Atmungsaktivität. Weil's dann eh schon egal ist wird das Ganze lackiert und ein schützender Top Coat aufgebracht (das ist die Zurichtung). Vom natürlichen Leder ist da nicht mehr viel vorhanden. Da kann Kunstleder vom Look&Feel sogar besser sein, wie viele Asiaten aktuell im Autosektor beweisen.
Das was du hast ist Merinoleder. Das hat zum einen noch seine natürliche Narbe, ist also nicht plattgewalzt. Zudem ist der Farbauftrag und Top Coat weniger ausgeprägt. Das führt zu einem weicheren und natürlicheren Leder, das aber auch weniger resistent gegen Abrieb ist. Wenn du bei Merino stellenweise genau hinsiehst, dann sind auch noch die Poren der Haut erkennbar. Hätten die Verkäufer Ahnung von dem, was sie verkaufen, dann würden sie einem das auch im Vorfeld erklären. Denn Merino heißt nicht nur erweiterte Umfänge oder andere Farben sondern das Leder ist ein ganz anderes. Übertragen auf den Außenbereich: Es würde auch kein Mensch sagen die Tür und die Stoßstange wären aus dem gleichen Material, nur weil sie am fertig lackierten Auto gleich aussehen.
Ich würde auch Möbelleder nicht mit Autoleder vergleichen. Die standardisierten Prüfnormen von Autoleder sind deutlich anspruchsvoller. Auch sind die Lederarten, die Verwendung finden, im Bereich der Möbelleder vielfältiger, insbesondere im hochwertigen Sektor. Nubukleder, gewachste Leder oder Anilinleder wirst du heutzutage im Auto vergeblich suchen (auch bei RollsRoyce oder Bentley), denn du willst ja z.B. nicht beim ersten Regentropfen dauerhafte Flecken haben.
Ein wichtiger Hinweis, weil sich hier die Lackreinigung grundsätzlich von der Lederreinigung unterscheidet:
Gemäß Sinnerschem Kreis gibt es bei der Reinigung egal welcher Oberfläche vier Komponenten: Zeit, Temperatur, Chemie, Mechanik. Die richtige Kombination entscheidet über Erfolg oder Misserfolg bei der Reinigung.
Bei Lack bevorzugt man die Chemie um die Mechanik herunterfahren zu können und so Kratzer zu vermeiden.
Bei Leder ist es anders herum: Man fährt die Chemie möglichst weit herunter und bevorzugt die mechanische Komponente, stets unter der Berücksichtigung, dass Bürsten und Mikrofaser weich genug sind um die Oberfläche (den TopCoat) nicht zu beschädigen. Der Hintergrund ist, dass der TopCoat auf keinen Fall geschädigt werden darf, was mit der falschen Chemie aber schnell passieren kann (falscher pH-Wert oder falsche Lösemittel, die den TopCoat anlösen). Damit wären wir wieder bei der Ausgangsfrage meines Posts. Übrigens, wenn mal wieder jemand mit einem maximal schonendenden "pH-neutralen Lederreiniger mit einem pH-Wert von 7" wirbt: Fertig gegerbtes Leder ist leicht sauer und hat einen pH-Wert von 4,5 bis 5,5.
Außerdem wenig Feuchtigkeit/Wasser verwenden und das Produkt nicht direkt auf das Leder sondern auf den Applikator (Schwamm, Pad, weiche Bürste) auftragen, insbesondere bei perforiertem Leder, um ein Aufquellen zu verhindern. Lange Einwirkzeiten aus selbigem Grund vermeiden.
Ein beschädigter (angelöster oder entfernter) TopCoat kann also auch der Grund sein, warum der eine mit Jeans und hellem Leder kaum Probleme mit Abfärbung hat, der andere jedoch bereits mehr blaues als helles Leder hat. Glasreiniger ist halt kein Allheilmittel, auch wenn es von vielen so verwendet wird.
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Wie "pflegst" du denn, also mit welchen Mitteln und wie verarbeitest du das Ganze?
Grundsätzlich sollte man bei Leder unterscheiden zwischen
Reinigen - ist klar
Pflegen - erhält langfristig die Eigenschaften des Leders
Schützen - schützt das Leder vor äußeren Einflüssen, in erster Linie Abrieb
DIE führende Adresse was das Thema Leder angeht ist das Lederzentrum mit seiner Marke "COLOURLOCK" (wurde vor kurzem durch einen der größten Marktteilnehmer im internationalen Fahrzeugchemie-Bereich, Koch-Chemie, übernommen). Die haben in den letzten 20 Jahren ein eindrucksvolles aber sinnvolles (sind ja nicht Chemical Guys...) Portfolio an Produkten aufgebaut.
Man sollte auch wissen: Leder ist nicht gleich Leder. Da gibt es bei der BMW im 3er auf der einen Seite Vernasca. Das ist ein geprägtes, korrigiertes, stark zugerichtetes Leder. Heißt: Dort wird unter hohem Druck und mit Termperatur das Leder gewalzt. Auf der Walze befindet sich das Ebenbild einer fehlerfreien Narbung. Daher geprägt und korrigiert, weil von der ursprünglichen Narbung nichts mehr übrig bleibt. Gleichermaßen büßt das Leder dabei aber auch wichtige Eigenschaften ein, Geschmeidigkeit und Atmungsaktivität. Weil's dann eh schon egal ist wird das Ganze lackiert und ein schützender Top Coat aufgebracht (das ist die Zurichtung). Vom natürlichen Leder ist da nicht mehr viel vorhanden. Da kann Kunstleder vom Look&Feel sogar besser sein, wie viele Asiaten aktuell im Autosektor beweisen.
Das was du hast ist Merinoleder. Das hat zum einen noch seine natürliche Narbe, ist also nicht plattgewalzt. Zudem ist der Farbauftrag und Top Coat weniger ausgeprägt. Das führt zu einem weicheren und natürlicheren Leder, das aber auch weniger resistent gegen Abrieb ist. Wenn du bei Merino stellenweise genau hinsiehst, dann sind auch noch die Poren der Haut erkennbar. Hätten die Verkäufer Ahnung von dem, was sie verkaufen, dann würden sie einem das auch im Vorfeld erklären. Denn Merino heißt nicht nur erweiterte Umfänge oder andere Farben sondern das Leder ist ein ganz anderes. Übertragen auf den Außenbereich: Es würde auch kein Mensch sagen die Tür und die Stoßstange wären aus dem gleichen Material, nur weil sie am fertig lackierten Auto gleich aussehen.
Ich würde auch Möbelleder nicht mit Autoleder vergleichen. Die standardisierten Prüfnormen von Autoleder sind deutlich anspruchsvoller. Auch sind die Lederarten, die Verwendung finden, im Bereich der Möbelleder vielfältiger, insbesondere im hochwertigen Sektor. Nubukleder, gewachste Leder oder Anilinleder wirst du heutzutage im Auto vergeblich suchen (auch bei RollsRoyce oder Bentley), denn du willst ja z.B. nicht beim ersten Regentropfen dauerhafte Flecken haben.
Ein wichtiger Hinweis, weil sich hier die Lackreinigung grundsätzlich von der Lederreinigung unterscheidet:
Gemäß Sinnerschem Kreis gibt es bei der Reinigung egal welcher Oberfläche vier Komponenten: Zeit, Temperatur, Chemie, Mechanik. Die richtige Kombination entscheidet über Erfolg oder Misserfolg bei der Reinigung.
Bei Lack bevorzugt man die Chemie um die Mechanik herunterfahren zu können und so Kratzer zu vermeiden.
Bei Leder ist es anders herum: Man fährt die Chemie möglichst weit herunter und bevorzugt die mechanische Komponente, stets unter der Berücksichtigung, dass Bürsten und Mikrofaser weich genug sind um die Oberfläche (den TopCoat) nicht zu beschädigen. Der Hintergrund ist, dass der TopCoat auf keinen Fall geschädigt werden darf, was mit der falschen Chemie aber schnell passieren kann (falscher pH-Wert oder falsche Lösemittel, die den TopCoat anlösen). Damit wären wir wieder bei der Ausgangsfrage meines Posts. Übrigens, wenn mal wieder jemand mit einem maximal schonendenden "pH-neutralen Lederreiniger mit einem pH-Wert von 7" wirbt: Fertig gegerbtes Leder ist leicht sauer und hat einen pH-Wert von 4,5 bis 5,5.
Außerdem wenig Feuchtigkeit/Wasser verwenden und das Produkt nicht direkt auf das Leder sondern auf den Applikator (Schwamm, Pad, weiche Bürste) auftragen, insbesondere bei perforiertem Leder, um ein Aufquellen zu verhindern. Lange Einwirkzeiten aus selbigem Grund vermeiden.
Ein beschädigter (angelöster oder entfernter) TopCoat kann also auch der Grund sein, warum der eine mit Jeans und hellem Leder kaum Probleme mit Abfärbung hat, der andere jedoch bereits mehr blaues als helles Leder hat. Glasreiniger ist halt kein Allheilmittel, auch wenn es von vielen so verwendet wird.
Dies ist mein 4. Fahrzeug mit Nappaleder, bisher gab es nie Probleme mit der Qualität oder übermäßigem Abrieb.
Die Sitze wurden einen Tag nach dem Kauf professionell mit Colourlock versiegelt.
Die Pflege erfolgt mit GYEON Lederpflege-Set (mild) und Swisswax Ledermilch.
Reinigung alle 6 Monate und alle 2 Monate mit Lederpflege sowie dem passenden Applikator!
Hier ein Vergleich mit meinem VW CC mit hellem Nappaleder nach 120t km (und ich bin zu 90% mit blauen Jeans unterwegs )
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Hier ein Vergleich mit meinem VW CC mit hellem Nappaleder nach 120t km (und ich bin zu 90% mit blauen Jeans unterwegs )
Das Auto finde ich furchtbar
Die Sitze sehen aber toll aus, und bequem sind die auch.
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Die Pflege erfolgt mit GYEON Lederpflege-Set (mild)
Der Lederreiniger mild von Gyeon ist der größte Müll, den man aktuell für diese Anwendung kaufen kann. Der hat eine pH-Wert von 10! Siehe Sicherheitsdatenblatt. Das ist deutlich zu alkalisch für eine Lederreinigung. Ich will jetzt nicht sagen, dass das der Auslöser für deinen Schaden ist, aber dieser Reiniger schadet dem Leder deutlich.
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Der Lederreiniger mild von Gyeon ist der größte Müll, den man aktuell für diese Anwendung kaufen kann. Der hat eine pH-Wert von 10! Siehe Sicherheitsdatenblatt. Das ist deutlich zu alkalisch für eine Lederreinigung. Ich will jetzt nicht sagen, dass das der Auslöser für deinen Schaden ist, aber dieser Reiniger schadet dem Leder deutlich.
danke für den Hinweis, wird entsorgt!
Was könnt ihr empfehlen für Glattleder? -
Immer wieder eine gute Adresse
Typische Lederfragen | Lederzentrum - Spezialist für Lederpflege, Lederreparatur, Beratung
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Genau, Lederzentrum mit deren Marke Colourlock. Bekommst du auch in diversen Autopflege Shops, auch in anderen Gebindegrößen.
Das Gegenstück wäre der Lederreinger mild. Gibt’s im Schaumspender und dann für ganz leichte Fälle mit dem Schwamm auftragen und verreiben oder für die etwas stärkere Reinigung wenn sich die Narbung etwas zugesetzt hat mit der Bürste. Abtrag entweder mit Baumwolltuch oder weichem Mikrofasertuch (nicht die kratzigen, günstigen aus dem Haushaltsbereich).
Gibt dann auch entsprechende Sets mit Pflege oder Schutz.
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Genau so mache ich das mit dem Colourlock Mild seit Jahren