Elektromobilität mit Handbremse?
BMW-Entwicklungsvorstand: Werden noch 30 Jahre Benziner und Diesel bauen
„ BMW verzichtet auf reine E-Plattformen und setzt auf flexible Elektrifizierungs-Baukästen, Hybride und Verbrenner. Eine riskante Strategie in einer Zeit, in der Tesla seinen Siegeszug fortsetzt - oder genau der richtige Weg? Eine Analyse.
(...) tritt BMW wieder auf die Elektro-Bremse. Dabei waren die Münchner mit dem i3 einst Vorreiter im Segment. Und sie haben im Dezember 2019 immerhin den 500.000 Stromer ausgeliefert, wenn man alle Plug-In-Hybride mit einrechnet. Das sind für einen einzigen Hersteller halb soviel E-Autos, wie sich Deutschland für 2020 als Gesamtziel gesetzt hatte - und damit bekanntlich scheiterte, weshalb das Ziel bis 2022 verlängert wurde.
Bei der Elektrifizierung fährt BMW das Motto: Nicht mehr als nötig - und vor allem flexibel. Statt wie Tesla oder jetzt auch Volkswagen auf reine Elektro-Plattformen zu setzen, baut Fröhlich auf flexible Architekturen, die je nach Bedarf neben Verbrennungsmotoren auch elektrische Antriebe aufnehmen können. Das sagte Fröhlich im Interview über...
...die Zukunft des Verbrenners: Zwar wird sich BMW von einigen großen Motoren wie dem V12 wohl verabschieden, doch kleinere Aggregate sind noch lange gesichert - "die Vier- und Sechszylinder noch mindestens 20 Jahre, die Benziner mindestens 30 Jahre", so Fröhlich.
...den Marktanteil von E-Autos: Fröhlich geht davon aus, dass der Marktanteil für Batterieautos und Plug-In-Hybride bis 2030 bei 20 bis 30 Prozent liegen wird; allerdings mit großen regionalen Unterschieden, zum Teil auch innerhalb eines Landes. (...)
Wie ist die BMW-Strategie zu bewerten?
Angesichts der EU-Pläne zur Elektrifizierung des Verkehrs erscheint die BMW-Strategie langfristig riskant, zumal erste Länder in Skandinavien, aber auch die Niederlande und andere Nationen bereits ein Enddatum für die Neuzulassung von Benzin- und Dieselautos gesetzt haben. Für diese Länder hätte BMW dann zwar immer noch Modelle wie den i3, die kommende E-Limousine i4 und einen elektrifizierten X3, den iX3; könnte aber nicht mehr seine gesamte Modellpalette anbieten.
Auf der anderen Seite ist kaum vorstellbar, dass andere Märkte wie die USA, Russland oder Südamerika in den kommenden Jahrzehnten in relevanten Größen auf Emobilität umstellen. Die große Unsicherheit dabei sind technologische Sprünge, etwa bei der Batterietechnik. Was passiert, wenn eine der vielen angekündigten "Wunderbatterien" wirklich in absehbarer Zeit serienreif ist? BMW müsste zumindest in der Lage sein, diese - wenn man sie schon nicht, wie Tesla, selbst entwickelt - entsprechend schnell und flexibel in seine Elektromodelle einzubauen.
Was passiert in China?
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Elektrischer Mini und neuer Mini-Mini
Für die chinesischen Megacities, in denen die Elektromobilität wohl nicht aufzuhalten ist, hat BMW immerhin einen Plan: Nach dem elektrischen Mini Cooper, der 2020 erscheint, entwickeln die Deutschen mit ihrem chinesischen Kooperationspartner Great Wall einen neuen Stromer , der 2022 erscheinen soll und sich in den Ausmaßen eher nach unten, also Richtung Classic Mini, orientiert. Während alle Welt auf elektrische SUV mit Monster-Bildschirmen setzt, denkt BMW womöglich einfach einen Schritt weiter und rechnet damit, dass sich die Mobilitätsbedürfnisse der Städter wieder weg vom SUV bewegen. (...)“
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https://m.focus.de/auto/elektr…el-bauen_id_11530076.html